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photothek.net, Svenja Schulze (2021), CC BY 4.0

Mächtige Mitläufer: Svenja Schulze

Wer oder was ist eigentlich das Corona-Regime?

Nach meiner Auffassung ist ein Regime eine stringente Kombination aus Zielen, Regeln und Person in einem politischen Kontext. Ein Regime ist nicht per se als schlecht oder gut zu beurteilen. Beim Corona-Regime bin ich aber überzeugt, dass es nicht nur in weiten Teilen überflüssig und nutzlos war, sondern darüber hinaus erheblichen persönlichen und gesellschaftlichen Schaden angerichtet hat.

Erklärtes Ziel des Corona-Regimes war, das Infektionsrisiko — vornehmlich von Coronaviren — zu senken und der Gefahr einer Überlastung des Gesundheitssystems vorzubeu­gen. Erreicht werden sollte das Ziel durch eine Reihe von Regeländerungen, die sich zum einen aus Veränderungen der Gesetze, Verordnungen und Allgemeinverfügungen und zum anderen aus Veränderungen der sozialen Normen zusammensetzten. Wir alle kennen die Schulschließungen, die Verkaufsverbote, den Maskenzwang, die soziale Ächtung usw. aus erster Hand. Personen des Regimes waren in allen Bereichen der Gesellschaft zu finden. Mit Personen des Regimes bezeichne ich im engeren Sinne diejenigen Personen, die die neuen Regeln maßgeblich befürworteten und unterstützten. Dazu zähle ich Politiker, Journalisten, Personen des öffentlichen Lebens und Demonstranten, sofern sie durch ihre Arbeit oder durch ihre öffentlichen Äußerungen die Regeländerungen auf den Weg brachten, befürworteten und unterstützten. 

Hier aus dem Münsterland fällt mir sofort die Bundestagsabgeordnete Svenja Schulze aus dem Wahlkreis Münster als eine Person des Corona-Regimes ein. Auf meine Frage, „Befürworten Sie die Einführung einer allgemeinen oder einrichtungsbezogenen Impfpflicht im Rahmen der Sars-CoV-2-Bekämpfungsmaßnahmen?“, die ich Ihr am 23. März 2022 kurz vor der Abstimmung über diese „Pficht“ im Bundestag stellte, gab sie mir folgende Antwort:

„[…] Es wird weitere Gespräche zwischen den Initiator:innen und Unterstützer:innen der verschiedenen Anträge für eine Impfpflicht geben. Kompromisse werden ausgelotet. Ich halte eine allgemeine Impfpflicht weiter für erforderlich. […]“. 

Svenja Schulze hat bei der Abstimmung im Bundestag am 7. April 2022 für die „allgemeine Impfpflicht“ gestimmt. Svenja Schulze wollte meine Familie und mich zu einer mRNA-Injektion zwingen. Hätte Sie für ihren Wunsch eine Mehrheit bei der Abstimmung erhalten, wären erhebliche staatliche Repressionen auf meine Familie und mich zugekommen. Ich schrieb ihr daher kurz vor der Abstimmung folgende Mail:

Sehr geehrte Frau Schulze,

vor einigen Tagen antworteten Sie mir auf meine Frage „Befürworten Sie die Einführung einer allgemeinen oder einrichtungsbezogenen Impfpflicht im Rahmen der Sars-CoV-2-Bekämpfungsmaßnahmen?“ mit den Worten „Ich halte eine allgemeine Impfpflicht weiter für erforderlich“. 

Mit dieser Antwort haben Sie mich sehr enttäuscht. 

Ich bin 39 Jahre alt, verheiratet und Vater zweier Söhne.  Wir leben, arbeiten und lernen seit vielen Jahren in Münster. Wir alle sind mRNA-ungeimpft. Vor einem Monat hatten wir Covid. Meine Frau und ich hatten die Symptome einer leichten Grippe und meine Söhne hatten die Symptome einer leichten Erkältung. Nach zwei Wochen war der Spuk vorbei. Angesichts dieses Krankheitsverlaufs haben wir ganz offensichtlich die richtige Entscheidung getroffen, denn Ich kenne viele Menschen, die nach der Impfung mit schwereren Verläufen zu kämpfen hatten, sei es durch Impfnebenwirkungen oder durch eine anschließende C-Erkrankung. 

Diese Entscheidungsfreiheit möchten Sie uns in Zukunft also nehmen. Ich frage Sie, haben Sie sich die praktischen Implikationen einer solchen Entscheidung überlegt?

Ich kann Ihnen Brief und Siegel geben, dass wir uns nicht impfen lassen, egal welche Strafen Sie gegen uns legitimieren. Sie können uns unser Geld nehmen. Sie können uns unsere Arbeit nehmen. Sie können uns aus der Gesellschaft ausschließen. Sie können uns einsperren. Wir werden uns nicht impfen lassen. Punkt. Sie werden sich also nur mit körperlicher Gewalt holen können, was Sie wollen.

So wie wir denken inzwischen viele in Deutschland. Sind Sie bereit ein Gesetz zu verabschieden, das mit derart hohen Durchsetzungskosten verbunden ist? Möchten Sie den Frieden in Deutschland gefährden? Möchten Sie dafür die Verantwortung tragen? 

Kein Gruß für Sie,
Dr. Matthias Hartermann

Natürlich habe ich von Svenja Schulze keine Antwort auf diese Mail erhalten.

Nun ist das ziemlich genau ein Jahr her. Die “allgemeine Impflicht” ist nicht beschlossen worden. Die Ungeimpften gibt es immer noch. Das Gesundheitssystem ist nicht überlastet worden. Das Infektionsgeschehen spielt keine Rolle mehr. Für mich aber wird die Bundestagsabgeordnete Svenja Schulze aus Münster immer diejenige Person sein, die kurzzeitig meine Entscheidungsfreiheit über meinen Körper und die Entscheidungsfreiheit meiner Familie und Freunde bedrohte. Da es keinen Zweifel darüber gibt und auch damals schon nicht gab, dass die mRNA-Behandlung schwerwiegende Nebenwirkungen haben kann, sehe ich ihren Willen und ihr Handeln auch als Bedrohung unserer körperlichen Unversehrtheit. Und wofür? Für eine unseriöse und unsichere Prognose?! Für eine Lüge über den Fremdschutz der mRNA-Behandlung?! Für das Recht-haben-wollen?! Sie mag sich unter einem schicken roten Kostüm und einer Maske aus Schminke verstecken. Aber ich hoffe, dass die Menschen in Deutschland diese Frau als das erkennen, als das sie sich hier selbst zu erkennen gegeben hat: Als gut geschmiertes Zahnrädchen im Corona-Regime mit einem Hang zu extremen Maßnahmen, die sie mit einem Lächeln verkauft.

Ich denke auch an all diejenigen Menschen in den Gesundheitsberufen und beim Militär, die von Svenja Schulze durch ihr Bundestagsvotum vom 10.12.2021 gegen ihren eigenen Willen verpflichtet worden sind, sich medizinisch mit mRNA-Injektionen behandeln zu lassen. Ich ziehe den Hut vor diesen Menschen, denn sie haben sich dazu entschlossen, ihren Beruf trotz ihrer Bedenken gegen die Behandlung weiter auszuüben. Aber ich ziehe auch den Hut vor denjenigen, die Widerstand geleistet haben und die Konsequenzen bis hin zur Kündigung tragen mussten. In Zeiten, in denen die Politik und die Massenmedien mehr und mehr und immer schneller über unser Leben bestimmen, müssen wir Wege finden, damit umzugehen, ohne uns selbst und unsere Mitmenschen zu verlieren. Gestern waren es die Ungeimpften, heute sind es wieder die Migranten, morgen sind es vielleicht wieder die Arbeitslosen und übermorgen vielleicht die Kriegsdienstverweigerer auf die politischer und gesellschaftlicher Druck ausgeübt wird und für die neue repressive Instrumente geschaffen werden. Der moderne, erfolgreiche Politiker ist immer vorne dabei auf der Stimmungswelle, zurück blickt er ungern. Mit Trümmern und Tränen weiß er nicht umzugehen.

Herzliche Grüße,
Dr. Matthias Hartermann