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Münster, ein Netzwerk aus Amts- und Kirchenmenschen gegen kritische Bürger

Werte Leser,

die staatliche Verpflichtung des Bürgers schreitet voran. Sein Kapital, seine Arbeitskraft, seine Lebenszeit und sein Leben selbst werden bereits seit einiger Zeit zu einem erheblichen Teil wieder einmal für Waffen und Krieg eingesetzt — zukünftig noch mehr. So hat es seine Regierung beschlossen. Der Entwicklung vom repressiven Corona-Regime zum repressiven Kriegs-Regime scheint durch den Willen einer hysterischen Massengesellschaft und ihrer hysterischen Führung vorgezeichnet, der den Verstand und die Vernunft des in den Alltag eingebetteten Individuums unter einem medialen Dauerfeuer von Angst erzeugenden Erzählungen geradezu erstickt. Finanzkollaps, Klimaapokalypse, Terrorgefahr, Killerviren, Drohnenschwärme. Der Alarmzustand als gesellschaftlicher Dauerzustand. Cortisol-Überschüsse, Benzos-Verschreibungsrekorde und Darmverstopfungen inklusive. Nun macht sich die Regierung und der Staat bereit für den Krieg. 

Die spannende Frage, warum sich die Gesellschaft seit einigen Jahren hysterisch darstellt, Massenbewegungen hervorbringt und sich möglicherweise in ein Regime der totalen Herrschaft — zumindest in eine „kriegstüchtige“ Gesellschaft — transformiert, wird breit diskutiert. Massenpsychologische Phänomene, narzisstische Persönlichkeiten, mechanistische Ideologien, Nihilismus, neue Technologien, kapitalistische Machtkonzentration und geopolitische Veränderungen werden als wichtige Ursachen genannt und diskutiert. Abstraktionen und Theorien sind sicher wichtig für die Analyse der derzeitigen gesellschaftlichen Entwicklungen, doch Vorsicht ist geboten, liegt doch im Übermaß ihres Gebrauchs und Konsums selbst eine Ursache der hysterischen Gesellschaft, der es an verständiger Erdung und tragfähigen Erzählungen mangelt.

Ich schaue auf Münster.

In der großen Angst vor Pathogenen und Abseitigem, im tiefen Glauben an Autorität und Gehorsam und im starken Willen zur Repression und Ausgrenzung ließ sich in der Corona-Zeit in der Stadt Münster, wo staatliche und kirchliche Strukturen Wirtschaft und Stadtbild wesentlich bestimmen, der empirische Charakter des Typus Kirchenmensch oder — synonym — Amtsmensch studieren.

Dessen Angst, Glaube und Wille wurde für alle gut sichtbar durch die Redakteure der Westfälischen Nachrichten und anderer städtischer Pressemedien wie Alles Münster und Antenne Münster wiedergegeben und verbreitet, die in der Corona-Zeit einmal mehr offenlegten, dass ihnen die Motivation — vielleicht auch die intellektuelle Fähigkeit — für einen reflektierten und kritischen Journalismus fehlt. Durch ihre Ausrichtung, die Meinungen der (angehenden) Amtsmenschen für die (angehenden) Amtsmenschen wiederzugeben, sind ihre finanziellen Interessen eng mit den Interessen staatlicher und kirchlicher Institutionen und der Regierung verbunden — ein Umstand, der die dort abgedruckten Botschaften von „Vielfalt und Buntheit“, mit der die Marketingabteilungen der Stadt Münster und der Kirchen die Bürger fortwährend zur Gemeinschaftsbildung aufrufen, als verzerrte Echos induktiver Wahrnehmungsschleifen in einer kubischen Welt deduktiver Machträume erscheinen lässt.

Doch nicht nur die Ausrichtung der Presse orientiert sich am Amtsmenschen. Selbst viele Geschäfte, Unternehmen und Vereine in Münster, die nicht unmittelbar durch den Staat und die Kirchen kontrolliert werden, verstehen sich als Teil des staatlich-kirchlichen Marketingnetzwerkes mit entsprechendem moralisch-politischem Sendungsbewusstsein. Es ist gar nicht lange her, es war in der Corona-Zeit, als im Rewe im Kreuzviertel die Lautsprecheransagen in einer dystopischen Vorstellung à la THX 1138 die einkaufenden Bürger fortwährend aufforderten, den staatlichen Anweisungen Folge zu leisten. Nun fallen dort besonders die Lautsprecheransagen à la „Essen für das Klima“ auf, die bunten Fähnchen an der Eingangstür und das Werbebanner und die Spendenaktion für den Christopher Street Day sowie die dramatische Teuerung der Lebensmittelpreise und die langen Gesichter derjenigen Kunden, deren reale Einkommensverluste nicht ein „Sondervermögen“ kompensiert. Es wundert nicht, dass die Filialführung aus überzeugten Kirchgängern besteht — ein Merkmal, das auf viele Geschäftsführer und Vereinsvorstände in Münster zutrifft und die Bedeutung des staatlich-kirchlichen Netzwerkes weit über staatliche und kirchliche Organisationen hinaus unterstreicht.

Ich frage mich, wie werden sich diese Menschen in einer Situation benehmen, in der dem euphemistischen Slogan “Essen für das Klima” die bittere Realität “Hungern für den Krieg” gegenübersteht?

Die Zahl der Staats- und Kirchenangestellten in Münster ist groß. Auf einem Kloster- und Kirchenfundament, von staatlichen und kirchlichen Geldtöpfen versorgt, war hier bisher der Nährboden für eine Machtpolitik kirchenmoralischer Prägung besonders fruchtbar, die Verstand und Vernunft des Individuums einer Gemeinschaftserzählung mit Herde, Hirten und ihren Ritualen — ob Taufe, Impfung, Maske, Karneval, Ablass oder Ähnlichem — rigoros unterordnet und kritische Stimmen aussondert.

Mir persönlich wäre der antiliberale Charakter von Amts- und Kirchenmenschen, deren Wille nach Macht und Kontrolle und deren Netzwerktätigkeit nur ein Lächeln wert, wäre da nicht die oben skizzierte Situation. Die Bilanzen der öffentlichen und kirchlichen Organisationen verschlechtern sich dramatisch. Die Amts- und Kirchenmenschen häufen abermals in feudaler Manier einen gigantischen Schuldenberg auf, verpflichten die Bürger zu medizinischen Eingriffen, Kriegsdienst, Arbeitszwang und dergleichen, erklären Menschen anderer Meinung zu Leugnern und Schlimmerem und paktieren mit einer neu erstarkten Kriegs- und Kontrollwirtschaft, um ihre Macht und ihren Lebensstil zu sichern. Die Worte der Rechtfertigung für derartige Eingriffe in die Grund- und Freiheitsrechte der Bürger sind im Kern immer dieselben: „Wir tun es zum Wohle aller!“ Und die Gedanken kreisen dabei um Privilegien, um das Emporgehoben-Sein. Sklavenmoral nach außen und Herrenmoral nach innen.

Die Unterscheidung zwischen einem „Innen“ und einem „Außen“ in der Moral und in der Rechtfertigung ist in Münster als Charakterzug der Kirchen- und Amtsmenschen gut beobachtbar — one face to himself and another to the multitude –, genauso die damit oft einhergehenden kognitiven Dissonanzen und deren Konsequenzen in der Verdrängung und Abspaltung von Wissen und Vernunft und der heilsuchenden Umklammerung von „Unschuld“ und moralischen Idolen und Symbolen. Der Hirten-Nimbus von Herrn Kollar und Frau Pantsuit muss aufrechterhalten, die Ferkeleien unter den Teppich gekehrt werden. Das Netzwerk braucht den Nimbus, braucht die Hirten.

Dabei geht es In Münster nicht um einen strengen Gehorsam gegenüber dem Gesetz. Die Situation in Münster ist dergestalt, dass umgekehrt die Inanspruchnahme gesetzlich verankerter Freiheits- und Grundrechte nicht selten zu Repression, Ausschluss und sozialer Ächtung führt. Die informellen Sanktionsmechanismen setzen früh an. Schulen und Schulaufsicht verwehren Eltern elementare Informationsrechte und versuchen, sie von der gesetzlich verankerten Teilhabe an der Schulentwicklung auszuschließen. Protokolle der Schulpflegschaften und Schulkonverenzen werden mit dem Wissen und der Unterstützung  der Schulaufsicht, des Schulamtes und der Rechtsabteilung der Stadt Münster unter Verschluss gehalten. Grundschullehrer und Schulleitungen ignorieren Bildungsrichtlinien und Rahmenvorgaben des Landes NRW und reagieren auf entsprechende Kritik reflexartig mit Unhöflichkeiten und persönlichen Angriffen bis hin zur vorsätzlichen Pathologisierung von Schulkindern und Eltern. Ähnlich wenn Eltern von ihrem Recht Gebrauch machen, den Datenschutz Ihrer Kinder gegenüber den Interessen der städtischen Presse auf schulischen Veranstaltungen zu wahren.

Hinzu kommt in Münster eine auffällige Affinität zur Instrumentalisierung von Schulkindern für parteipolitische und ideologische Zwecke. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn Schulkinder durch die Schulen verpflichtet werden, an politischen Demonstrationen im öffentlichen Raum teilzunehmen (Stichwort: Klimademos, Friedensdemos), wenn Schulen für politiknahe und kirchennahe Veranstaltungen und Unternehmungen mit kommerziellen und parteipolitischen Zielen Werbung machen (Stichwort: Münsterland-Giro) oder wenn ideologische Erziehungsprogramme von kirchen-, staats- und politiknahen Vereinen an Schulen geholt werden unter faktischen Ausschluss der Elternschaft. Zur Kasse werden die Eltern dann aber schon gebeten. Diese Praxis wird explizit von der Schulaufsicht in Münster toleriert. Hier zeigt sich an der elementaren Bildungsbasis ohne jedwede pädagogische Reflexion und Achtung demokratischer Regeln, was oben an partikularen Interessen vorgegeben wird.

Will man in Münster die Tendenz zur obrigkeitshörigen Radikalisierung gerade unter jungen Menschen erklären, lohnt sich hier genauer hinzuschauen. Einen unmittelbaren Eindruck wie die Erziehung von Grundschulkindern in Münster durch Schulen mit Unterstützung des Schulamtes mit Techniken der Massenhomogenisierung und Massenmobilisierung vorangetrieben wird, konnte ich kürzlich beim sogenannten „Kinderfriedenstreffen 2025“ vor einer Bühne auf dem Domplatz gewinnen. Dazu ein Eindruck pars pro toto: Im uniformen Basstakt der Musik kommen die Anweisungen von der Bühne: „Alle Kinder heben nun den linken Arm, das rechte Bein und drehen sich im Kreis!“ Meine Kritik führte ich den Verantwortlichen gegenüber aus: 

„Meines Erachtens ist das „Kinderfriedenstreffen 2025“ als Unterrichtsgang nicht zu empfehlen. Ausschlaggebend für diese Einschätzung ist das mangelhafte pädagogische Konzept der Veranstaltung. Hierzu führe ich aus: Das Motto der Veranstaltung kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich ihr Konzept im Wesentlichen auf dem Einüben und Konditionieren von Verhaltensmustern auf (politischen) Massenveranstaltungen erschöpft. Dazu werden Techniken der Massenhomogenisierung und Massenmobilisierung angewendet. Dazu zähle ich die Vorgaben zum Erscheinungsbild und Mitmachen, die Bühnen- und Lautsprecherpräsenz sowie Inhalt und Stil der Moderation und der Band. Das pädagogische Konzept ist insbesondere vor dem Hintergrund zu kritisieren, dass es sich um eine schulische und damit staatliche Veranstaltung handelt und die Schulkinder verpflichtet sind teilzunehmen. Eine Prüfung des Konzeptes der Veranstaltung hinsichtlich des staatlichen Bildungsauftrages ist daher dringend angezeigt, ebenso die kritische Reflexion des Konzepts und der eingesetzten Techniken in der Vor- und Nachbereitung. Ich hoffe, dass zumindest Letzteres im Anschluss an die Veranstaltungen im Unterricht mit den Schulkindern erfolgt ist.“  

Doch nicht nur Lehrer und sonstige Mitarbeiter des Bildungssystems setzen Eltern und Schüler weit über den formellen Rechtsrahmen hinaus unter Konformitätsdruck. Auch Kinderärzte in Münster setzen Eltern unter Druck oder gar vor die Tür, wenn diese von ihrem Grundrecht auf Entscheidungsfreiheit über die Impfung ihrer Kinder Gebrauch machen. Wichtig in diesem Zusammenhang: Kürzlich schrieb mir eine aufmerksame und kritische Bürgerin aus Münster, „ab 2026 droht Ärzten die Kürzung Ihres Einkommens, wenn diese nicht ausreichend impfen. Was das machen und auslösen wird, mag jeder beim nächsten Arztbesuch selber erleben.“ Neuregelung der Vorhaltepauschale nennt sich das auf Amtsdeutsch.

Noch immer sind viele Bürger völlig im Unklaren darüber, dass Ärzte genauso wie Lehrer durch staatliche Strukturen und finanzielle Vorgaben in ihrer individuellen Verantwortung und Entscheidungsfreiheit weitestgehend eingeschränkt sind. Vom Arzt als Ausführungsorgan zentralisierter, staatlicher Steuerung zu einem vollständig automatisierten Diagnoseprogramm ist es wohl nicht mehr weit. Der Kostendruck und der technische Fortschritt wird auch hier die Entwicklung in diese Richtung vorantreiben. Was werden Ärzte in Ihrer Angst vor finanziellen Einbußen und Statusverlust noch alles mit sich und ihren Patienten machen lassen?

Diejenigen, die herrschaftstragende Erzählungen im öffentlichen Raum kritisch hinterfragen oder gar anzweifeln, sehen sich auch öffentlich mit dem Willen zur Repression und Ausgrenzung der Amts- und Kirchenmenschen konfrontiert. Ein von der städtischen Presse gerne genutztes Instrument ist die öffentliche „Markierung“ von Kritikern. Nun gibt es zu diesem Sachverhalt zahllose Belege. Ich greife einen aktuellen heraus: Am 22.9.2025 trat der recht bekannte Kritiker „amtlicher Wahrheiten“ — insbesondere zur Begründung von Kriegen —, Daniele Ganser, in der Halle Münsterland auf. Im Vorfeld der Veranstaltung, am 18.9.2025, bezeichneten die Westfälischen Nachrichten gemäß dem Meinungsbild ihrer Leserschaft Daniele Ganser als „Verschwörungsunternehmer“.

Dass mehr Münsteraner die repressiven Methoden der Amts- und Kirchenmenschen in Münster klar sehen und verstehen, ist ein wichtiger Baustein für eine verständige und vernünftige Gesellschaft und daher freue ich mich sehr, dass im nächsten Beitrag eine kritischen, aber doch sehr christlichen Bürgerin und Besucherin der Veranstaltung von Daniele Ganser in der Halle Münsterland  ihre Meinung und Einordnung darlegt.

Herzliche Grüße,
Matthias Hartermann