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Solidarität — das “Gebot der Stunde”?

… gut, ich mache den Anfang.

Werte Leser,
liebe Freunde der Freiheit,

meiner Wahrnehmung nach sind die Initiatoren, Unterstützer und Befürworter des Corona-Regimes hier im Münsterland und weltweit zunehmend unter Rechtfertigungsdruck. Das Regime zeichnete sich durch das Schüren von Ängsten und die Schaffung und den Einsatz repressiver Instrumente aus. Erklärtes Ziel des Regimes war der Schutz von Leben.

Auf akademischer Ebene streiten sich die Rechts- und Sozialwissenschaftler hier in Münster wie im ganzen Lande über die richtige Antwort auf die Frage: Hat das Leben unbedingt Vorrang vor allen anderen Grund- und Freiheitsrechten? Zugespitzt: Freiheit oder Leben? Bezogen auf das Corona-Regime: Waren die Grund- und Freiheitseinschränkungen zum vermeintlichen Schutz des Lebens gerechtfertigt oder nicht?

Meines Erachtens braucht es zur ernsthaften Diskussion dieser Frage einen sehr breiten Ansatz, einen demokratischen Ansatz, einen demokratischen Prozess. Zu einem solchen Prozess gehört in meinen Augen auch die Sichtbarmachung der Erfahrungen und Erlebnisse der Menschen während und mit dem Corona-Regime. Authentizität ist dabei unerlässlich.

Für das Münsterland möchte ich den Anfang machen und meine Erlebnisse hier in diesem Blog veröffentlichen, in der Hoffnung, dass viele weitere den Mut aufbringen, die Mechanismen und die Auswirkungen des Corona-Regimes durch ihre Berichte offenzulegen.

Herzliche Grüße,
Dr. Matthias Hartermann

PS: Mein Erlebnisbericht ist sehr persönlich geworden. Bitte nicht erschrecken!

 

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Anfang September 2021 ist mein Sohn Hanno gestorben. Seine Mutter, seine Brüder und ich waren unendlich traurig.

Als Hanno beerdigt werden musste, wandten wir uns an den Pfarrer der evangelischen Apostelgemeinde in Münster, Christoph Nooke. Wir kennen uns aus dem Theologiestudium. Christoph hörte uns und stand uns bei der Beerdigung zur Seite. Wir werden ihm dafür immer dankbar sein.

Zwei Wochen später lud er uns in den kommenden Gottesdienst ein, in dem der Name unseres Sohnes unter den Gestorbenen der Apostelgemeinde verlesen werden sollte. Schweren Herzens und in tiefer Trauer gingen meine Frau und ich hin.

Wir bemerkten die Frau vor dem Eingangsportal der Apostelkirche erst, als sie uns fragte: „Haben sie einen Ausweis?“. Wir stutzten kurz und realisierten dann, dass für die Teilnahme am Gottesdienst in der Apostelkirche ein Corona-Impfausweis oder ein Corona-Testnachweis erforderlich war. Wir waren perplex und stammelten: „Wir haben keinen Ausweis. Unser Sohn ist gestorben. Wir sind hier, weil sein Name heute verlesen wird.“ Die Frau am Eingang war nun unsicher, ob sie uns reinlasse solle oder nicht. Wir wandten uns gerade zum Gehen, da bat sie uns, einen Moment zu warten, ging in die Kirche und kam mit einem Mann zurück. Dieser Mann durfte wohl über unseren Einlass in das Gotteshaus und über unsere Teilnahme am Gottesdienst entscheiden.

Der Mann gab sich wohlwollend. Er erlaubte uns, unter diesen Umständen trotz fehlender Ausweis- bzw. Nachweispapiere das Gotteshaus zu betreten und am Gottesdienst teilzunehmen. Er führte uns in die Kirche hinein, mit Abstand an den anderen Gottesdienstbesuchern vorbei, hinter eine Absperrung, zur hintersten Wand der Kirche neben dem Notausgangsportal. Er schloss den Notausgang auf. „Gehen Sie bitte nach dem Gottesdienst hier hinaus“, sagte er, bevor er uns allein ließ.

Meine Frau und ich waren gekommen, um an diesem Gottesdienst teilzunehmen und den Namen unseres Sohnes zu hören. Er würde sicher nicht mehr von vielen Menschen genannt werden. Wir waren durch den Tod unseres Sohnes bis ins Innerste erschüttert. Wir waren in dieses Gotteshaus gekommen, damit wir Zeugen sind, wenn Gott den Namen unseres Sohnes hört. Wir waren gekommen, weil wir uns eine Antwort von Ihm erhofften. Nun saßen wir hier, von den Gemeindemitarbeitern als Gefahr für die anderen Gottesdienstbesucher eingeordnet und in einen separierten Bereich im hintersten Winkel der Kirche abgesondert; allenfalls geduldet, nicht aufgenommen. Wir fühlten uns äußerst unwohl. Eine Antwort von Gott würden wir hier nicht finden. Kurz bevor der Gottesdienst begann, hielten wir die innere Spannung nicht mehr aus. Wir verließen die Kirche in aller Stille durch den Notausgang.

Ich weiß, dass viele Kirchenmitglieder und -mitarbeiter aus Überzeugung die repressiven Maßnahmen des Corona-Regimes mittrugen. Wer rettet nicht gerne Leben? Wer ist nicht gerne solidarisch? Gerade wenn es dazu reicht, am Eingang zu stehen und ein Zertifikat zu kontrollieren?

Wenn ich an unser Erlebnis in der Apostelkirche denke, kommt mir unweigerlich eine zweite Geschichte in den Sinn, die auch vom Leben retten und von Solidarität handelt.

Mein Onkel, Hans-Jürgen, lebt alleine in einer kleinen Wohnung in Wittenberg. Er ist 73 Jahre alt. Seine Schwester, meine Mutter Jutta, lebt in einem kleinen Häuschen im Bergischen Land. Sie ist 74 Jahre alt. Beide sind zusammen bei Ihrer Großmutter in der Lüneburger Heide aufgewachsen. Als sie erwachsen wurden, trennten sich ihre Wege für eine lange Zeit. Erst die Corona-Zeit brachte sie wieder näher zusammen. Die Triebkraft war ihr innerer Widerstand gegen die repressiven Corona-Maßnahmen. Sie teilten die Sorge, dass die Mehrheit in Deutschland, getrieben von der Angst vor den Corona-Viren, mehr und mehr Einschränkungen der Grund- und Freiheitsrechte fordern und durchsetzen würde. Sie selbst hingegen teilten die Angst vor den Viren nicht. Vor der neu entwickelten mRNA-Prophylaxe hingegen, die von den „Experten“ auch euphemistisch Impfung genannt wird, hatten sie große Angst. Für sie war es ein Szenario des Schreckens, zu der genbasierten Injektion genötigt zu werden. Sie tauschten sich intensiv über diese Entwicklungen und über die Möglichkeiten aus, friedlich Widerstand zu leisten.

Im November 2021 wurde Hans-Jürgen krank. Eine schwere Infektion der Atemwege mit hohem Fieber fesselten ihn ans Bett. Einen Arzt suchte er nicht auf. Hilfe erwartete er keine — aus Stolz oder Vorbehalt vermag ich nicht zu sagen. Als meine Mutter nach einiger Zeit nichts mehr von ihm hörte, machte sie sich große Sorgen. Sie fand eine Lösung für die ungewisse Situation, indem sie sich ins Auto setzte, nach Wittenberg fuhr, Hans-Jürgen einpackte und ihn zu sich ins Bergische Land holte. Nach einigen Tagen in der Obhut und Fürsorge meiner Mutter wurde Hans-Jürgen wieder gesund. Das ist gesichertes Wissen. Ob er allein in seiner Wohnung in Wittenberg oder in einem Krankenhaus in Wittenberg unter ärztlicher Obhut gesund geworden wäre? Ich kann es nicht mit Gewissheit sagen. Ob er SC2 hatte? Ich weiß es nicht. Ein Selbsttest war zumindest negativ.

Was mich an der Tat meiner Mutter tief beeindruckt hat: Sie handelte dabei völlig selbstlos und in einem reinen Akt der Nächstenliebe. Ihre Stärke und ihr Mut entsprangen aus ihrem Glauben, dass sie keine Ansteckung fürchten müsse und dass sie die Kraft und die Verantwortung habe, sich um ihren Bruder zu kümmern und ihn gesund zu pflegen. Nicht wenige in diesen Tagen halten diesen Glauben für naiv, dumm, ja manche halten ihn gar für gefährlich. Die Zuwendung und der Kontakt zu den Menschen, die wir lieben, wird von nicht wenigen als Gefahr gesehen.

Die Angst vor der Ansteckung mit Viren sitzt tief. Die politischen Maßnahmen auf kommunikativer und exekutiver Ebene zum vermeintlichen Schutz der Menschen haben wesentlich zu dieser Angst beigetragen. Der Erfolg der Maßnahmen war bestenfalls bescheiden. Die Menschen haben sich trotz der Maßnahmen angesteckt, Viren weitergeben und sind selbst nach mehrmaligen mRNA-Injektionen erkrankt. Ich muss keine Studien lesen und „Experten“ hören, um diese Wahrheit zu erkennen. Mir reicht dazu meine subjektive Evidenz. Fast jeder aus meinem persönlichen Umfeld, dazu gehören auch die Mitarbeiter und die Kinder eines Kindergartens und einer Grundschule in der Innenstadt von Münster, sind bereits an SC2 symptomatisch erkrankt. Bei dem Schweregrad der Erkrankungen konnte ich keine Systematik im Bezug auf eine vorhandene oder nicht vorhandene mRNA-Profilaxe feststellen. weder bei Kindern noch bei Erwachsenen. Meine beiden jüngeren Schwager erkrankten beispielsweise genauso schwer wie meine Frau und ich. Sie hatten sich drei Mal die mRNA-Spritze geben lassen, wir kein einziges Mal. Nach einer Woche war der Spuk dann für uns Mitte März 2022 vorbei. Meine Söhne steckten die Krankheit noch besser weg. Teils sah ich im selben Zeitraum deutlich schwerere Verläufe bei vermeintlich „Geschützten“ als bei uns. Das alles geschah trotz der ganzen, repressiven Maßnahmen.

Der Preis für den bescheidenen Erfolg der Maßnahmen ist hoch. Die negativen Auswirkungen der Maßnahmen sind ohne Zweifel vorhanden und werden immer mehr ans Licht treten. Auch für diese Wahrheit muss ich keine Studien lesen und „Experten“ hören. Ich sehe Selbstständige, die Panik vor dem wirtschaftlichen Ruin haben. Ich sehe einkommensschwache Menschen, die unter der Inflation leiden. Ich sehe Kinder, Erwachsene und alte Menschen, die unter sozialer Isolation und Freiheitsentzug leiden. Ich sehe überall überforderte Menschen. Das sind Folgen des repressiven Corona-Regimes.

Meine Frau sieht in ihrem Beruf als Lehrerin eine starken Zunahme an psychischen Erkrankungen bei Schülern. Am 24. Februar 2022 schickte die Klassenlehrerin meines Sohnes ein Karnevalsfoto der Klasse meines Sohnes per Mail an uns Eltern. Alle Kindergesichter waren von Masken bedeckt, die Hände — wie zur Ergebung — in die Höhe gereckt. Ich antwortete ihr per Mail mit folgenden Worten:

[…] Wenn ich unsere Kinder mit diesen Masken auf den Bildern sehe, kommen mir die Tränen. Wir haben uns an unseren Kindern versündigt. Ich blicke voller Verachtung auf die Verantwortlichen in der Politik und ich wünsche mir, dass irgendwann diese Menschen zur Rechenschaft gezogen werden. Aber auch wir kleinen Leute müssen uns irgendwann die Frage stellen, ob wir genug getan haben, um unsere Kinder vor diesem Irrsinn zu beschützen.

Ich rufe Ihnen zu: Freiheit für unsere Kinder! Weg mit den Masken! […]

Ich bin zutiefst von der Erkenntnis erschrocken, wie leicht und mit welch fadenscheinigen Argumenten Kinder in Münster gezwungen werden konnten, mehrere Stunden jeden Tag ihr Gesicht mit einer Plastikmaske zu bedecken, von echtem Grauen bin ich aber angesichts der Erkenntnis erfüllt, mit welcher Selbstverständlichkeit und ohne jeden Widerstand oder kritische Haltung diese Maßnahme von den Eltern, den Lehrkräften und den kommunalen Behörden in Münster mitgetragen wurde. Sicherlich haben auch hier die radikalen, repressiven Maßnahme der Schul- und Kindergartenschließungen sowie Verbote aller möglichen spielerischen Aktivitäten über weite Zeiträume des Jahres 2020 und 2021 zu dieser Haltung beigetragen. Wer die katastrophalen Zustände und den immensen Druck im Alltag von Familien in dieser Zeit miterlebt hat, der blickt möglicherweise milder auf die Haltung der Eltern. Umso härter aber wiegt in meinen Augen die Schuld der Entscheidungsträger, die diese Umstände herbeigeführt haben. Es war nicht das Virus. Es waren diese Menschen. Dass Kinder und auch Eltern, die plötzlich mit solchen Umständen konfrontiert sind, zunehmend unter psychischen Erkrankungen leiden, wundert mich nicht.

Die Maßnahmen wirkten und wirken immer noch wie ein spitzer Keil, der tief in unsere Gesellschaft bis in unsere persönlichsten, von Liebe getragenen Beziehungen getrieben wurde. Die in der Öffentlichkeit perfide beschworene Solidarität ist dagegen nur ein schaler, nicht tragfähiger gesellschaftlicher Ersatz dafür. Im Februar 2022 beispielsweise meinte eine junge Juristin kurz nach bestandenem ersten Staatsexamen am Telefon zu mir, die Polizei solle meine Kinder, meine Frau und mich zu einer mRNA-Injektion zwingen, damit in Deutschland endlich wieder Normalität einkehren könne. Ein Resultat totalitärer Kommunikation. Die Zerschlagung persönlicher Bindung im Namen einer staatskonformen Solidarität. Die Juristin ist meine Schwägerin. Sie stand mit dieser Meinung damals nicht alleine. Immer wieder äußerten Arbeitskollegen, Bekannte und Freunde ähnliche Meinungen. Nun ein Jahr später, die öffentliche Diskussion über den Zwang zu einer mRNA-Injektion ist abgeebbt, tun diese Menschen so, als hätten sie solche Meinungen nie geäußert — das Vergessen als Selbstschutz zum Erhalt des Selbstbewusstseins und der Selbstgewissheit, immer schon das Gute und Richtige gewollt und getan zu haben.

Am 4. Dezember 2021 brachte ich einen meiner Söhne zum Sportplatz am Pleistermühlenweg. Er hatte dort mit seiner Mannschaft „Grün-Weiß Marathon“ ein Fußballspiel gegen „Eintracht Münster“. Am Eingang zum Sportplatz stand eine Frau. Sie kontrollierte selbstbewusst den Einlass: „Hier gilt 2G. Nur mit gültigem Impfausweis darfst du den Fußballplatz betreten und deinem Sohn beim Spielen zuschauen“. Mir wurde auch verboten, meinen Sohn beim Fußballtraining auf dem Sportgelände am Wienburgpark zuzuschauen. Auch hier galt 2G, kontrolliert durch verordnungstreue Eltern.

Am 13. März 2020 wurde meine Frau mit unseren Söhnen von einem Polizisten der Polizei Münster von einem leeren Waldspielplatz mit den Worten: „Sie sind Schuld, wenn wir nächste Woche alle Geschäfte dichtmachen müssen“ gejagt.

Am 21. Januar 2022 verweigerte ein Fahrradhändler in der Jüdefelderstraße meiner Frau die Reparatur des Fahrrads eines unserer Söhne. Er habe Angst vor einem Bußgeld in Höhe von 5000 Euro, wenn er eine „Ungeimpfte“ bediene.

Am 20. Dezember 2021 wurde ich von einem Polizisten der Stadt Münster angezeigt und vom Ordnungsamt der Stadt Münster aufgefordert ein Bußgeld zu zahlen, weil ich keine Maske an der frischen Luft getragen hatte. Ich legte Einspruch ein. Das Amtsgericht Münster erklärte mein Einspruch für gerechtfertigt. Im Nachgang schrieb ich folgende Mail an die Polizei, das Ordnungsamt und das Amtsgericht in Münster:

[…] Ich habe Ihr agieren bei der Durchsetzung der Allgemeinverfügung der Stadt Münster, die das Tragen der Maske im Freien vorsah, aus erster Hand erlebt und musste mich kürzlich vor dem Amtsgericht Münster wegen eines Verstoßes gegen diese Allgemeinverfügung verteidigen. Nun wurden die Rechtsgrundlagen und Maßnahmen der Pandemiepolitik vom Sachverständigenausschuss nach § 5 Abs. 9 IFSG evaluiert. Im Hinblick auf die Allgemeinverfügung der Stadt Münster zitiere ich daraus:

“Motivierende Botschaften und positive Beispiele sollten im Vordergrund der Kommunikationsmaßnahmen stehen. Sie zielen auf Bestärkung sowie Überzeugung durch Wissen ab und signalisieren Respekt und Wertschätzung. Dagegen erreichen negative Botschaften und Appelle oft nur kurzfristig den erwünschten Effekt. Sie erzeugen bei bestimmten Zielgruppen Rechtfertigungsdruck und können zu einer Abwehrhaltung sowie Glaubwürdigkeitsverlust führen. Dies gilt insbesondere, wenn eine Pflicht für Maßnahmen erlassen wird, deren Sinnhaftigkeit zweifelhaft und/oder nicht nachvollziehbar ist, wie zum Beispiel eine Maskenpflicht im Freien.”

(Bericht des Sachverständigenausschuss nach § 5 Abs. 9 IFSG, S. 66)

Ich denke, diese Botschaft ist an Sie gerichtet. […]

In einer Gesprächsrunde im Herbst 2021 mit einigen Pfarrern und dem Superintendenten des evangelischen Kirchenkreises Münster, Holger Erdmann, ging es um die Kommunikationsstrategie der Kirche in Münster und was ich dazu beitragen könne. Ich äußerte meine Befürchtung, dass die öffentliche Kommunikation der Kirche zunehmend von politischen Zielen und Vorstellungen geprägt sei. In meiner Wahrnehmung kommuniziere die Kirche im Einklang mit der Politik gerade so, als würde die Gesellschaft nur noch durch eine mRNA-Spritze zusammengehalten werden. Ich stieß mit dieser Befürchtung auf völliges Unverständnis und Ablehnung.

Ich gewann im weiteren Verlauf des Gesprächs, insbesondere auch durch die Äußerungen des Superintendenten, den Eindruck, dass sich die öffentliche Kommunikation des Kirchenkreises in Zukunft noch stärker auf aktuelle, politische Fragen und Ereignisse beziehen solle. Insbesondere die Kommunikation über angstmachende Ereignisse stand im Vordergrund. Die Stichworte Amoklauf, Mitgliederschwund, Entlassung und Pandemie fielen. Wenn ich die Inhalte der Predigten, die ich in den letzten Jahren gehört habe hinzunehme, muss ich die Stichworte Klima und Krieg ergänzen. Ich habe den Eindruck, Angst ist die Triebkraft der Kirche in diesen Tagen, Angst ist ihre Botschaft.

Seit geraumer Zeit höre ich auf den Straßen in Münster, dass Menschen wie ich, Menschen, die das Corona-Regime in Münster kritisch sehen und es kritisch hinterfragen, an die Wand „geklatscht“ werden und sich aus Münster „verpissen“ sollten. Ihre Gesichter verstecken die schreienden „Aktivisten“ hinter schwarzen Atemschutzmasken. Die Kirchen, die lokalen Zeitungen und die kommunalen Politiker scheinen stolz auf das Auftreten dieser vermummten Aktivisten zu sein, geben sie sich doch den Anschein für etwas Gutes einzutreten. Solidarisch fühlen sie sich bestimmt. Ich bin der Meinung, auch sie verbreiten bloß Botschaften der Angst.

Ich frage mich, warum verbreiten so viele Menschen in Münster Angst und Schrecken? Meine Antwort auf diese Frage ist: Weil diese Menschen selbst Angst haben. Die Solidarität, die sie beschwören und an die sie sich klammern, scheint ihnen weder Kraft noch Zuversicht zu geben.

Ich denke an die Kraft meiner Mutter, ihren selbstlosen, von Liebe getragenen Einsatz für ihren Bruder und die erfolgreiche Überwindung einer Krise. Ich bin mir ziemlich sicher: Gott ist mit ihnen.