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Resilienz

Werte Leser,

stellen Sie sich folgende Situation vor: 

Es ist Herbst 2021 in Deutschland. Die mediale und regierungspolitische Hetze gegen „Ungeimpfte“ und deren soziale Ausgrenzung ist auf dem Höhepunkt. Die Wut und die Ängste vieler Bürger, die unter den Corona-Maßnahmen der Regierung leiden, werden mit vermeintlich wissenschaftlichen Argumenten und einer massiven medienpolitischen Kampagne auf die „Ungeimpften“ gelenkt. In ganz Deutschland werden Verordnungen durch die Exekutive erlassen, die „Ungeimpften“ den Zugang zum öffentlichen Leben erschweren und sie teilweise ganz davon ausschließen. Die Regierung möchte ein neues Gesetz verabschieden, das zweifellos darauf abzielt, das Grundrecht der „Ungeimpften“ auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper und das Recht auf körperliche Unversehrtheit auszuhebeln. In Münster erlässt der Stadtrat auf Antrag von Wolfgang Heuer und anderen Verordnungen, die „Ungeimpften“ den Besuch von Weihnachtsmärkten verbieten und den Zweck haben, den Protest und den Widerstand gegen die Maßnahmen einzuschüchtern. Die evangelische Kirche in Münster erschwert „Ungeimpften“ den Besuch von Gottesdiensten. Die Westfälischen Nachrichten sehen die Stadt Münster mit dem Ausschluss der „Ungeimpften“ auf einem „guten Weg“.

Sie selbst haben sich als kritischer und mündiger Bürger informiert. Haben wissenschaftliche Aufsätze gelesen und sich die verfügbaren Daten angeschaut. Sie wissen, dass die „Impfung“ keinen verlässlichen Fremdschutz bietet. Sie wissen, dass Sie kein erhöhtes Risiko haben, schwer zu erkranken. Sie wissen, dass die „Impfung“ schwerwiegende Nebenwirkungen haben kann. Sie wissen, dass die Regierung und die Leitmedien ein verzerrtes Bild von der „Impfung“ und der Gefahr einer Ansteckung zeichnen. Sie haben eine medizinische Entscheidung für sich getroffen. Sie lassen sich nicht „impfen“.

Auf der Arbeit gelten für Sie besondere Regeln. Die morgendlichen Testungen zeigen den Kollegen deutlich, dass Sie ein „Ungeimpfter“ sind. Als Sie beim Fahrradhändler um die Ecke das Fahrrad Ihres Sohnes reparieren lassen möchten, sagt der Fahrradhändler Ihnen unumwunden in’s Gesicht:

“Ungeimpfte darf ich nicht bedienen! Ich will wegen Ihnen keine Strafe riskieren!”

Als Sie Ihren Sohn am Wochenende zu seinem Fußballspiel bringen, treffen Sie auf eine Torwächterin, die Ihnen verbieten will, Ihren Sohn bis zum Fußballplatz zu begleiten:

“Ungeimpfte dürfen das Gelände nicht betreten!”

Der Druck ist selbst in der Familie hoch. Teile Ihrer Familie, die im öffentlichen Dienst als Polizisten oder Anwälte arbeiten, finden den öffentlichen Druck richtig. Ihre Schwägerin, eine angehende Staatsanwältin, fände es sogar richtig, wenn Sie von der Polizei mit Gewalt zur „Impfung“ gezwungen werden würden.  

Spätestens jetzt wissen Sie, dass das Corona-Regime eine Massenbewegung ist, deren Wesen totalitäre Züge trägt und die Zugriff auf die persönlichsten Entscheidungen und Beziehungen nimmt. Sie wissen, dass die Regierung und mit ihr viele Bürger in Deutschland den Weg der Vernunft verlassen haben. 

Neben der „Impfung“ und dem Sich-Nicht-Testen-Müssen ist das Tragen der Maske das wichtigste Symbol der Konformität mit der Masse. Ihre Kinder werden zum Tragen der Maske in der Schule gezwungen. Die Regierung gibt offen zu, dass sie die Kinder dadurch zum vermeintlichen Schutz älterer Menschen instrumentalisiert. Diese Begründung wird von erschreckend vielen Bürgern fraglos akzeptiert. Die nachgeordneten Behörden, das Schulamt und die Schulleitung tun so, als ob das stundenlange Tragen der Maske für Grundschulkinder völlig unproblematisch sei. Das Schulamt Münster geht noch einen Schritt weiter und versucht, durch Androhung eines Bußgeldes den Druck auf Sie zum konformen Verhalten zu erhöhen, da Sie sich weigern, Ihr sechsjähriges Kind der Schuleingangsuntersuchung „zuführen“, in der ein völlig fremder, maskentragender Amtsarzt ihr ebenfalls maskentragendes Kind auf „Schuleignung“ hin zertifizieren will. Das Schulamt tut dies in unredlicher Weise, denn in der Androhung des Busgeldes unterschlagen der Leiter des Amtes, Klaus Ehling, und sein Stellvertreter, Wolfgang Wimmer, Ihren Kompromissvorschlag, die Untersuchung auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.

Sie widerstehen dem Druck. Sie gehen auf die Straße. Sie protestieren gegen das Corona-Regime, Sie protestieren gegen die Regierung.

Auf der Straße begegnet Ihnen ein merkwürdiger und bizarrer Gegenprotest. Dieser Gegenprotest besteht vornehmlich aus vermeintlich radikalisierten jungen Männern und Frauen, die gerne schwarze Masken tragen, wild herumzappeln und unablässig und schrill kreischen: 

„Wir impfen Euch alle! Wir impfen Euch alle! Wir impfen Euch alle!“ 

und

„Nazis raus! Nazis raus! Nazis raus!“

Sie sind unerfahren hinsichtlich der Gepflogenheiten der Straße. Sie ordnen die Gegenproteste zwar als bizarr und wirr, aber im Grunde aufrichtige und ehrliche Meinungsäußerungen ein. Sie denken, offensichtlich haben diese jungen und radikalisierten Bürger Gefallen an dem Corona-Regime der Regierung gefunden und fühlen sich berufen, als verlängerter Regierungsarm auf der Straße regierungskritische Stimmen wegzumobben.

Während Sie von den jungen Bürgern angeschrien werden, schauen Sie nach links neben sich. Dort steht der Mittfünfziger, dessen große, braune Augen tief in ihren Höhlen sanft und ruhig aus dem hageren Gesicht blicken, und der Ihnen auf dem Weg hierher von seiner Umschulung zum Schweißer und seinen beschwerlichen Arbeitsbedingungen bei einer Zeitarbeitsfirma erzählt hat. Sie blicken nach rechts. Dort steht der pensionierte Polizeiausbilder mit dem kantigen, etwas geröteten Gesicht und dem Bürstenhaarschnitt, der eine Deutschlandflagge schwenkt. Sie blicken hinter sich und sehen ein paar schüchterne, junge Studenten, die ein Banner hochhalten, auf dem  „Studenten stehen auf“ steht. Und eine Muslima weit hinten ruft empört und kopfschüttelnd unter ihrem Kopftuch hervor: „Ich kann doch gar kein Nazi sein?!

Sie blicken noch einmal nach vorne auf die radikalen und regierungstreuen Bürger.

Und Sie müssen lächeln.

Herzliche Grüße,
Dr. Matthias Hartermann